Bei unseren Reisen nach Italien – sei es Urlaub, Vela On Tour Gruppenreise oder Testreise – schauen wir uns auch immer die Hundestrände in der Umgebung an. Hundestrand in Caorle, Hundestrand Grado, Hundestrand im Latium… Viele sind bekannt, manche neu oder unbekannt und auch lohnt es sich, immer wieder mal zu prüfen, ob denn noch alles so ist wie wir es bei unserer Recherche im Internet finden können bzw. wie es beim letzten Besuch war.
Daher werden wir diesen Blogbeitrag immer wieder aktualisieren und zwar dann, wenn wir einen Hundestrand in Italien besucht haben.
Ende Juni 2023 waren wir in Friaul-Julisch Venetien auf Hotelbesichtigung unterwegs und so sind wir auch mal im Sommer nach Grado gekommen.
Grado ist eine Insel und im Norden, wo sich auch die Stadt Grado befindet, mit einer vier Kilometer langen Dammstraße mit dem Festland verbunden. Im Nordosten – wo wir uns aufgehalten haben – ist sie durch eine Straßenbrücke, der Via Monfalcone, über den Canale Primero verbunden (Quelle: Wikipedia)
So durften wir ein paar Tage diese herrliche Region kennenlernen und ein tolles Resort testen. Natürlich durfte da unser Besuch am Hundestrand Snoopy nicht fehlen! Und genau davon möchten wir nun berichten.
Wenn ihr zu diesem Hundestrand in Grado Pineta wollt (es gibt auch noch einen weiteren Hundestrand in Richtung Stadt Grado – Spiaggia Lido di Fido), dann gebt am besten Spiaggia di Snoopy oder Hundestrand Grado oder ähnliches in Google Maps ein und ihr werdet ihn finden.
Gesucht, gefunden. Wir haben in einer kleinen Seitenstraße geparkt, wo wir ein schattiges Plätzchen gefunden haben. Da wir an einem Montag dort waren, war relativ wenig los. Durch ein kleines Wäldchen ging es dann in wenigen Minuten direkt zum Strand – wobei der Weg dort nicht ausgeschildert ist und der Spaziergang dorthin einem kleinen Dschungelabenteuer glich.
Auf der Strandpromenade und auch gleich direkt beim Hundestrand Grado angekommen, lacht uns ein freundlicher Italiener schon entgegen und erklärt uns sofort, dass ein 2. Hund zwar 3,00€ mehr kostet, aber natürlich jeder Hund seine eigene Liege bekommt. Wir entscheiden uns für Liegen mit Sonnenschirm in der 1. Reihe, damit Pepa und Penny direkt zum Wasser laufen können.
An diesem Strand gibt es ca. 100 Hundeliegeplätze und diese sind sehr gut und mit viel Raum zwischen jedem Platz angeordnet, es sollen an die 50m² pro Liegeplatz sein. Es gibt weiters eine gefüllte Wasserschüssel, die auch gleich von dem freundlichen Hundestrandchef mitgebracht wird und so machen wir es uns gemütlich.
Mit zwei Hunden am Strand von Gemütlichkeit zu sprechen, ist ohnehin eher utopisch, denn natürlich wollen sie eigentlich nur am Wasser sein und Ball spielen oder einfach kreuz und quer laufen. Zum Schwimmen spazieren wir etwas weiter hinaus ins Meer, bis es etwas tiefer ist und wir uns alle ins saubere Wasser stürzen können.
Obwohl Hunde beim Wasser frei laufen, herrschte eine tolle, entspannte Stimmung. Beim Liegeplatz sind sie angeleint und nach entsprechender Action beim Wasser, auch entspannt. Mehr oder weniger.
Am Hundestrand Snoopy gibt es auch einen kleinen Strandkiosk, wo es kalte Getränke und Snacks gibt, Menschen- und Hundedusche und auch eingezäunte Bereiche, falls ihr gerne etwas mehr Hundefreiheit habt.
Wir fanden die Preise auch durchaus in Ordnung, denn mittlerweile gibt es Hundestrände, die fast so viel wie eine Übernachtung in einem Hotel kosten. Wir freuen uns immer über Annehmlichkeiten, brauchen aber keinen Luxus bei einem Tag am Hundestrand mit Pepa und Penny, denn da steht das Spiel und der Spaß mit und für die Hunde im Vordergrund – just this.
Falls ihr erst um 14 Uhr zum Strand geht (über die Mittagszeit sollte es ohnehin vermieden werden, da auch der Sand sehr heiß wird für die kleinen Hundepfötchen), dann gibt es einen ermäßigten Preis (leider haben wir vergessen, diesen zu erfragen…).
Zusammenfassend können wir sagen, dass es ein kleiner, feiner Hundestrand in Grado ist, wo man sich mit dem Hund wohlfühlen darf und im Meer jede Menge Spaß haben kann.
Öffnungszeiten: 1. Mai bis 30. September 2023 von 9:00 bis 19:00 Uhr
Im Juli 2022 hat es uns ausnahmsweise mal in der Hochsaison nach Italien gelockt, da wir mit lieben Freunden ins wunderbare Casa La Martana zu Melanie, Fabio, Giorgio und Chiara fahren wollten, um dort ein paar schöne Tage im Latium zu genießen.
Im Latium, in der Region Viterbo, war es herrlich – aber dank der extremen Hitze haben wir vor allem eines gemacht: gebadet. Wir waren also baden am Hundestrand am Meer und am Hundestrand am Bolsenasee.
Der HundestrandTequila Dog Beach an der Küste bei Montalto di Castro ist leicht zu erreichen. Vom Parkplatz beim Restaurant Le Murelle geht ein Steg entlang der Dünen und dem Strand bis zum Bereich des Hundestrands. Beim kleinen Strandrestaurant, wo man kleine und vor allem kalte Speisen mittags bekommt und natürlich Getränke, kannst du dich für einen Strandplatz anmelden und eine oder zwei Liegen mit oder ohne Sonnenschirm mieten. Der Preis im Juli und August ist 7,00€ pro Teil, in der Nebensaison etwas weniger.
Bei Anmeldung haben wir auch 2x Leckerlis und sogar 2 Riesenwasserschüsseln mit frischem Wasser bekommen.
Es gibt dort weiters ein WC und die Duschen können gegen eine Gebühr von 0,50€ benutzt werden.
Es hat uns dort ganz gut gefallen, weil es einfach sehr bequem ist und man letztendlich nicht alles mitschleppen muss. Das einzige, das wir nicht so toll fanden, war, dass wir unseren mitgebrachten Sonnenschirm nicht dazu aufstellen durften. Somit war der Schatten für 2 Zweibeiner und 2 Vierbeiner ein bisschen wenig, aber gut, wir haben uns arrangiert und zum Glück gibt es kein Foto davon….
Hundestrände am Lago di Bolsena
Am Bolsenasee gibt es mehrere Hundestrände rund um den See. Die Abschnitte sind meist mit einem kleinen Schild gekennzeichnet, aber abseits der größeren Orte stört sich kaum jemand an vierbeinigen Badegästen. Wir waren beim Hundestrände bei Marta und dann nach Capodimonte in Richtung Borghetto und Gradoli. Entlang dieser oft nicht asphaltierten Straße kann man auch den See umrunden.
Der Bolsenasee ist ein Vulkansee und somit ist der Sand eher dunkel. Die Seezugänge sind seicht und manchmal gibt es ein paar oder mehrere Steinchen. Aber nach einem Meter in etwa ist der Boden dann sandig. Wir haben dort auch unser neues Stand Up Paddle ausprobiert und ich wurde ein bisschen von der Strömung überrascht und bin dann doch recht bald wieder zurück ans Ufer. Danach haben wir drei Damen noch eine kleine Ausfahrt gemacht und es ging wirklich recht gut!
Hundestrand in Caorle
Etwas näher zu Österreich, und somit wahrscheinlich für die meisten Leser*innen interessanter, ist der neue Hundestrand in Caorle an der Spiaggia di Ponente.
Pepa hält Ausschau nach…?Penny ist müde
Der Bau Beach an der Spiaggia di Levante ist bereits schon sehr bekannt und wir haben ihn auch nicht besucht und können darüber nichts berichten. Der neue Pet Beach am westlichen Ende des Strandes von Caorle ist im Bereich GREEN OASIS beim Strandabschnitt 8P und wir fanden, dass es ganz nett gestaltet wurde.
Beim Kiosk vorbei und dann links gibt es einen kleinen Stand, wo das Ticket gekauft werden kann. Wenn du über Vela On Tour das Hotel Regina gebucht hast, dann ist der Hundestrand in Caorle bereits im Reisepreis inkludiert und Jessica vom Hotel Regina bucht auch gleich vorab den bestmöglichen Platz auf dem Strand für dich und deinen Hund. Perfektes Service also für unsere lieben zwei- und vierbeinigen Kund*innen!
Auf Nachfrage gibt es auf dem Hundestrand in Caorle auch einen Wassernapf, den wir leider im Hotel vergessen hatten und natürlich darf der Hund auch mit in den Kiosk, wenn du einen Kaffee oder etwas anderes trinken gehen möchtest.
Es gibt zwischen den Strandabschnitten, wo du Liegen und Sonnenschirm mieten kannst, auch immer wieder freie Abschnitte, wo du es dir mit deinem Handtuch und mitgebrachten Sonnenschirm gemütlich machen kannst. Auch dort sind Hunde erlaubt, wobei zum Baden sollte man dann eher zum absolut hundefreundlichen Abschnitt gehen.
Uns hat es ganz gut gefallen – wobei wenn wir zwischen dem Tequila Dog Beach im Latium oder dem Pet Beach in Caorle entscheiden müssten, dann würden wir wohl den Tequila Dog Beach auswählen. Es ist einfach schön, wenn auch Hunde von den vielen Regeln und der Leine ein bisschen Urlaub machen können und frei und (fast) nach Lust und Laune zum Wasser laufen dürfen.
Aber klar, das hängt stark mit dem “Hundeaufkommen” zusammen, denn auch am Wochenende ist es am Tequila Dog Beach voller und alle müssen sich wieder etwas mehr benehmen ;))
In jedem Fall ist es toll, dass es in Caorle jetzt an beiden Strandabschnitten einen Hundestrand gibt und wir uns so auch im Sommer auf eine schöne Zeit mit unseren Fellnasen freuen dürfen.
Danke an dieser Stelle an Caorle Spiaggia – Consorzio Arenili Caorlefür diese beiden netten Hundestrände! Unter diesem Link kannst du übrigens direkt deinen Strandplatz buchen, auch für die beiden Hundestrände in Caorle. Die Preise liegen um die 20,00€ bis 25,00€ pro Tag und Sonnenschirm mit 2 Liegen. Und wie gesagt, wenn du direkt das Hotel Regina über Vela On Tour buchst, dann ist für euren Aufenthalt der Strandplatz bereits dabei :))
Anmerkung: diese Erfahrungsberichte von Vela On Tour Hundereisen spiegelt meine persönliche Meinung wider, die wir uns während der Aufenthalte gebildet haben. Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt.
https://velaontour.com/wp-content/uploads/2022/07/Hundestrand-Bolsenasee-4.jpg10501400Website Adminhttps://velaontour.com/wp-content/uploads/2023/09/vela-logo.svgWebsite Admin2023-07-15 21:26:282023-10-13 14:52:08Hundestrände in Italien – eine Auswahl
Vom 26. März bis 3. April 2022 fand unsere 1. Kleingruppenreise ins Latium in ein typisch latinisches Bauernhaus – das Casa La Martana – statt. Die Gruppe bestand aus insgesamt sechs Personen und acht Hunden und im Bauernhaus kamen dann noch die beiden Gastgeber, Melanie und Fabio, sowie deren Hunde Giorgio und Chiara dazu. Man könnte also sagen, dass die Hunde die “Macht” übernommen haben – und wir haben sie ihnen gerne, zumindest vorübergehend, überlassen, denn es war eine wundervolle Gruppe, die Rücksicht aufeinander nahm, die Bedürfnisse der Hunde im Blick hatte und wir ein gemeinsames Ziel hatten: nämlich zusammen mit unseren Hunden genießen, Schönes zu erleben und Neues entdecken zu können!
Es ist uns bewusst, dass die italienische Region Latium nicht gerade um die Ecke von Österreich ist und haben daher zwei Varianten angeboten: eine mit direkter Anreise und eine mit Übernachtung in dem schönen 3* Jo Hotel in Marano Lagunare auf der Hinfahrt und in dem anderen schönen 3* Hotel Regina in Caorle auf der Rückfahrt.
Die Fahrt von Neusiedl am See bis nach Marano Lagunare war angenehm und unspektakulär und nach einer Spaziergehpause auf der Asfinag Raststation Herzogberg beim Packsattel sind wir auch direkt bis zum Hotel gedüst, damit wir möglichst schnell diese herrliche Luft aus der Lagune und dem Adriatischen Meer schnuppern konnten.
Die Variante mit Übernachtung wurde gut angenommen und so haben wir uns gleich am 1. Tag unserer Reise zu einem gemeinsamen abendlichen Spaziergang mit anschließendem Aperitif auf dem Hauptplatz von Marano Lagunare und einem schönen Abendessen im Bistro des Hotels verabredet.
Am nächsten Morgen durften wir uns bei unserer Runde mit Pepa & Penny über einen schönen Sonnenaufgang freuen, der dank Umstellung zur Sommerzeit etwas später dran war.
HotelzimmerBistro Jo Hotel
Am Sonntag ging es dann schließlich weiter auf der Autostrada in Richtung Süden. Reisen und dabei die Distanz spüren, ist für mich eine der schönsten Erfahrungen, die es gibt. Wenn du mit dem Auto oder Zug unterwegs bist, dann weißt du, dass all diese Stunden, an denen du die Landschaft vorüberziehen siehst, Distanz bedeuten. Distanz zum Alltag und hin zu Abenteuer, etwas Neues entdecken, liebe Menschen kennenlernen und mit deinem Hund auf Erkundungstour gehen. Je mehr es in den Süden geht, umso freudiger blicken wir auf die bevorstehenden Tage mit einer lieben Gruppe und auf die gemeinsamen Abenteuer, die uns im Latium erwarten.
Die Fahrt von Marano Lagunare auf der italienischen Autobahn führt uns bis Orvieto, vorbei an Venedig, Padua, Bologna und Florenz. Bevor wir nach Florenz kommen, haben wir die Qual der Wahl zwischen der “alten” Autostrada Panorámica, wo die Autostrada del Sole (erinnert ihr euch an den Song von Rainhard Fendrich?!) den Gebirgszug des Apennin quert und der 2016 fertig gestellten (für viele ein Segen) Autostrada Direttissima. Wir wählen auf der Hinfahrt die “Panorámica” und es gibt tatsächlich mehr zu sehen, da diese kaum durch Tunnel führt. Vor allem sehen wir aber Baustellen und somit geht es nicht ganz so flott voran. Der Vorteil dieser Variante ist, dass diese kaum befahren ist, alle möchten schnell und auf direttissimo Weg weiterkommen. Umso mehr hat uns diese Variante doch gefallen – es ging gemütlich dahin und bei ca. 500m über Meeresniveau hatten wir eine ganz nette Aussicht in die Berge.
Die Ankunft
Nach insgesamt 2 Pausen und 500km kommen wir zur Autobahnabfahrt Orvieto, bezahlen unsere Maut und freuen uns auf die letzten ca. 50km bis zu unserer Unterkunft.
Als wir im Casa La Martana ankommen, warten schon alle auf uns und wir freuen uns, auch jene Zwei- und Vierbeiner kennenzulernen, die nicht mit uns in Marano Lagunare übernachtet haben, sondern direkt angereist sind. Das Rudel für die kommende Woche ist somit komplett!
Nach einem ersten Schnüffeln und Plaudern erkunden wir alle unsere Gästezimmer und freuen uns auf das gemeinsame Abendessen, das von der Gastgeberin Melanie mit viel Freude und Liebe zubereitet wird. Mehrere Gänge – so wie in Italien üblich – warten auf uns und dazu ein ausgezeichneter Hauswein von einem Produzenten in Orvieto. Wir besprechen gemeinsam, wann wir unseren Ausflug mit dem Zug nach Rom machen werden und entscheiden uns für Dienstag, da uns an diesem Tag die Wettervorhersage überzeugt. Der erste Abend war somit mehr als gemütlich und schließlich sind wir alle – und bei unseren Reise trifft dieses Wort ganz besonders zu – hundemüde in unsere kuscheligen Betten gefallen und haben uns auf den 1. schönen Tag im Latium gefreut.
Am Montag war “Tag zur freien Verfügung” und so unternahm jede*r das, worauf er Lust hatte. Zu einem guten Start in den Tag gehört auf jeden Fall auch ein gutes Frühstück und das gab es im Casa La Martana jeden Tag. Liebevoll und abwechslungsreich zubereitet, verwöhnte uns Melanie mit verschiedenen Marmeladen, Honig, verschiedene Schinken und Käse, Ricotta, Nüssen, Früchte, verschiedenes Brot und mal gekochte, mal gerührte Eier. Und Kaffee natürlich. Und all das unterstrichen von Kaminfeuer.
Frühstück im Casa La Martana
Nach diesem uns für den Tag stärkenden Frühstück waren wir alle – wobei nicht auf einmal und eigentlich fast hintereinander – am Meer, denn darauf hatten wir wohl alle Lust: Meeresluft schnuppern.
Meer
Es war traumhaft, es war herrlich! Auch meine beiden Mädls haben es genossen und auch die anderen Vierbeiner – aber die Fotos verraten, wie toll es für Abby & Lilli, für Fanny & Lotti, für Bonny & Chili und natürlich für Pepa & Penny war.
An diesem schönen ersten Tag im Latium hatten wir also alle Riesenfreude mit unberührten Stränden und herumtobenden Hunden. Am späteren Nachmittag sind wir dann ganz spontan und ungezwungen bei einem meiner Lieblingsplätzen in der Casa La Martana zusammen gekommen: bei der Hollywoodschaukel. Dort haben wir dann den Nachmittag/Abend ausklingen lassen, bis es so frisch wurde, dass wir uns alle in unsere Zimmer zurückgezogen und uns auf den nächsten Tag gefreut haben – der Ausflug nach Rom.
Es gibt viele tolle, interessante Städte in Europa, aber nur eine, in der man Geschichte spüren und einatmen kann und das ist Rom.
Rom, die große Schönheit, die ewige Stadt und all diese Straßen, die dorthin führen – diese Stadt ist einfach einen Besuch wert! Was sage ich, nicht einen, hunderte Besuche!! Und ob es sich lohnt mit deinem Hund nach Rom zu fahren, wenn sich die Gelegenheit bietet? Oh ja und ob! Mit dem Hund Rom zu entdecken, auf vier Pfoten, das hat uns noch einmal ein ganz besonderes Gefühl gegeben, ein tolles, sich gut anfühlendes. Mit Hund ist Sightseeing allgemein ganz anders. Ich habe leider noch kein Museum oder Sehenswürdigkeit in einer Stadt gefunden, die man mit Hund besichtigen kann. Es gibt Freilichtmuseen, da darf man meist mit Hund hinein. Aber nicht ins Forum Romanum. Und es gibt ein paar ganz wenige Ausnahmen wie z.B. das Papiermachermuseum in Laakirchen in Oberösterreich. Aber gut, jetzt sind wir gerade in Italien unterwegs. Selten darf man in die Kirche mit Hund (ich weiß nicht, ob ich diese Frage hier stellen darf, aber sind Hunde denn keine Geschöpfe des Allmächtigen?), d.h. Sightseeing mit Hund spielt sich auf einem ganz anderen Niveau ab, auf dem Gehsteigniveau und für unsere Vierbeiner auf deren Augenhöhe.
So haben wir uns am Dienstag aufgemacht, um Rom zusammen mit unseren Hunden zu erobern. Der Zug der italienischen BahnTrenitalia fuhr um 10:28 Uhr vom Bahnhof in Tarquinia ab. Die Tickets hatte ich für alle schon im Vorhinein gekauft, damit wir uns wirklich nur noch auf uns und die Hunde konzentrieren mussten. Unsere vierbeinigen Landpomeranzen warteten also auf dem Bahnsteig samt Maulkorb auf den Zug, der uns in die ewige Stadt bringen sollte.
Lilli, die Tapfere
Mit dem Hund eine Zugfahrt zu machen, sollte schon auch mal geübt werden. Viele fremde und laute Geräusche, Menschen, ruckeln und quietschen und dann sind da noch die Abstände zwischen Bahnsteig und dem Zug und eventuell hundeungeeignete Treppen im Zug selbst, wenn dieser ein Doppelstöcker ist so wie jene, mit denen wir gefahren sind.
Beim Vela On Tour Zugfahrtraining mit Abfahrt in Wien-Hauptbahnhof kannst du dich bestens darauf vorbereiten – schaue einfach bei unseren Reisen & Aktivitäten vorbei, um zu sehen, wann der nächste Termin ist!
Nach ca. 1,5 Stunden gemütlicher Zugfahrt mit den allerbravsten Hunden aller Zeiten kommen wir in Roma Termini an und nehmen den nächsten Ausgang, der uns in eine Seitengasse des riesigen Bahnhofs führt. Angeführt von der Vela On Tour Reisebegleiterin – meine Wenigkeit – machen wir uns auf den Weg in Richtung Kolosseum, unsere erste Station.
Roma TerminiUns hinterher!
Unsere Route führt durch Gassen und über Plätze Roms, bis wir auf eine ansprechende Konditorei mit Terrasse stoßen und nicht widerstehen können. Noch bevor wir die erste Sehenswürdigkeit Roms erobern, machen wir es uns bei Cappuccino und einem mit köstlicher Creme gefüllten Brioche gemütlich. Die Kellner sind entzückend mit unseren Hunden (und uns auch natürlich, aber mehr mit den Hunden) – so wie alle Italienerinnen und Italiener, auf die wir bisher gestoßen sind – und bringen gleich einen Riesenbehälter mit Wasser für unsere Hunde. In der Pasticceria Panificio Panellagibt es eine Besonderheit: zu jedem Kaffee bekommst du eine gelbe Creme (Eidotter mit Zucker) serviert, die den Cappuccino oder anderen Kaffee noch cremiger und köstlicher zaubert.
Nach dieser ersten Verschnaufpause geht es flott weiter zum Kolosseum und das letzte Stück führt uns über die Via Mecenate durch den Park der Colle Oppio und hinunter über die Viale del Domus direkt zum Kolosseum. Der Blick hinunter zu diesem geschichtsträchtigen Amphitheater – einfach atemberaubend.
Es war ein schöner Frühlingstag und dementsprechend viele Leute unterwegs. Beim Eintritt ins Kolosseum bildeten sich lange Warteschlangen, da auch der Grüne Pass kontrolliert wurde. Wir spazieren gemütlich daran vorbei und erfreuen uns dem Anblick von außerhalb.
Danach geht es weiter in Richtung Forum Romanum und wir entdecken einen kleinen süßen Brunnen, wo unsere Hunde trinken können – ob dieser für die römischen Hunde vor vielen Jahrtausenden gebaut wurde?
So spazieren wir weiter und entscheiden, den Petersplatz auszulassen, da die Tour ansonsten zu lang werden würde und es doch recht warm ist an diesem Tag. Das Wohlbefinden der Hunde steht immer im Vordergrund und so suchen wir uns schattige Gassen, die uns zum Trevi Brunnen führen sollen. Auf dem Weg dorthin denken wir aber schon wieder an eine kleine Pause und kehren in der netten, hundefreundlichen Pizzeria L’Archetto mit einer winzigen Terrasse ein und auch dort sind wir als Rudel herzlichst willkommen!
PizzaaaaLilli bei unserer Mittagspause
Bei der Fontana di Trevi angekommen, erfreut es uns, dass nicht allzu viele Touristen da sind und wir können alle den Brunnen gut sehen. Dann haben wir die Idee, mitten vor dem Trevi Brunnen eine Übung mit den Hunden zu machen – Impulskontrolle steht auf dem Programm – und mit ihr, ohne übertreiben zu wollen, das beste Foto aller Zeiten.
Die Touristen auf vier Pfoten vor dem Trevi Brunnen.
Ich glaube, wir haben diesem wunderschönen Brunnen für ein paar Sekunden die Show gestohlen, aber bestimmt wird er es überleben…
Dann ging es gut gelaunt wieder durch schattige Gassen weiter bis zur Spanischen Treppe, wo wir schnell von unserem Vorhaben, sitzend auf der Treppe ein Foto machen zu wollen, von zwei sehr freundlichen Polizisten abgehalten wurden. 2016 wurde die Treppe nämlich gereinigt und seither ist es nicht gestattet, sich auf deren Stufen hinzusetzen. So gingen wir weiter bis zur Piazza del Popolo und hinauf zur Terrazza del Pincio und weiter zur Villa Borghese.
Der Park der Villa Borghese bietet viel Platz und Schatten für eine schöne Pause oder Spaziergang mit Hund. Nachdem wir die Aussicht von der Terrazza del Pincio genossen haben, spazierten wir also durch den Park und dann auch schon gemächlich wieder in Richtung Bahnhof Roma Termini, wo wir mit dem Zug um 18:12 Uhr zurück nach Tarquinia gefahren sind.
Müde Hunde auf der Heimfahrt
Als der Zug dann fast leer waren, durften unsere Hunde auch den Maulkorb abnehmen und etwas Wasser trinken. Ansonsten ist Maulkorb und Leine Pflicht bei der Zugfahrt.
Müde und glücklich zugleich sind wir gegen 20:30 Uhr im Casa La Martana angekommen und nach einem guten Glas Wein und etwas Prosciutto haben wir uns ins Land der Träume verabschiedet und diesen wunderbaren Hundeausflug nach Rom nachwirken lassen.
Der 3. Tag im Latium
Am Tag nach unserem Ausflug nach Rom haben wir wieder einen Tag zur freien Verfügung eingeplant und sind es etwas gemütlicher angegangen. Auch kam etwas kühleres und regnerisches Wetter dazu. Wir waren an diesem Tag in Viterbo, die Stadt der Päpste und mit der ältesten erhaltenen Stadtmauer und in einem kleinen Shopping Center. Ansonsten haben wir es uns in der Unterkunft gemütlich gemacht und auch den Abend spontan in netter Gesellschaft ausklingen lassen.
Der 4. Tag im Latium – Ausflug nach Saturnia Terme
Wir fahren in eine Therme! Ja, aber die Hunde? Die Hunde kommen auch mit! Wie????
Ja genau, an diesem bewölkten und etwas regnerischem Tag mit 13°C haben wir uns aufgemacht und sind in Richtung Saturnia Terme aufgebrochen. Diese Naturtherme ist in der Toskana und recht bekannt. An schönen Tagen und an Wochenende muss dort reges Treiben herrschen und so waren wir ganz froh, dass das Wetter uns einen tollen Aufenthalt in der Therme beschert hat.
Hunde sind dort auch willkommen und die Naturtherme ist frei zugänglich. Es empfiehlt sich, Badeschuhe und für danach (eben bei etwas kühleren Temperaturen) einen Bademantel griffbereit zu haben. Direkt vorbei an der Therme fließt ein Fluss, dessen Wasser KALT ist. D.h. Naturkneippbad inklusive. Ein besonderes Erlebnis für uns alle würde ich sagen! Und für die Hunde: Pepa und Penny sind nicht so die Warmwasserbadenixen, aber ich glaube, es hat allen Hunden trotzdem irgendwie Spaß gemacht, sich dort herumtreiben zu lassen.
Und dann war es schon Donnerstag! Schöne Zeit vergeht einfach viel zu schnell … so sind wir an diesem Tag dann noch nach Marta am Bolsena See ins Ristorante Il Pirata Abendessen gefahren. Und stellt euch vor: die Hunde haben in der Zwischenzeit das Casa La Martana “bewacht” und vermutlich mit ihren Schnarchkonzerten alles vertrieben, was sich nur hätte annähern können.
Abendessen im Il Pirata in Marta
Der 5. Tag im Latium
Den letzten Tag vor unserer Heimreise am Samstag stand wieder zur freien Verfügung – nur abends wartete ein Abschiedsessen mit Melanie und Fabio auf uns, auf das wir uns schon ganz besonders freuten. Freitags findet in Tuscania auch der Wochenmarkt statt und so haben wir uns in einer kleinen Gruppe aufgemacht, um diesen zu besuchen.
Auf dem Wochenmarkt in Tuscania – con café e brioche
Auf dem Wochenmarkt findet man einfach alles: von Geschirr und Küchenutensilien über Tischdecken, Taschenlampen, Taschenradios mit Antenne und Batteriebetrieb, Schuhe, Kleidung und aber auch wunderschöne Blumen und Pflanzen, Obst und Gemüse, Berge von verschiedensten Oliven, herrlichen Käse aus der Region wie Pecorino, natürlich Salami, Prosciutto & Co. Und nette Cafés, die zu einer kleinen Pause einladen. Und zu Espresso und kleinen Köstlichkeiten mit Creme, Nüssen, Obst…
Zum Markt haben wir die Hunde nicht mitgenommen. Märkte sind allgemein sehr stressig für Hunde, egal ob es sich um einen italienischen Wochenmarkt oder einen österreichischen Weihnachtsmarkt handelt. Hunde sehen dann nur Schuhe und Beine mit Hosen herumlaufen, die Leute achten nicht auf die kleineren Vierbeiner und es entsteht unnötig Stress. Da sind sie besser in der Unterkunft aufgehoben und verdauen in aller Ruhe ihr Frühstück.
Apropos Hunde
Wie geht es, dass sich die Hunde, die sich am Anreisetag zum 1. Mal treffen, so gut verstehen? Nun, wir sind es langsam angegangen und haben nichts überstürzt. Mal da, mal dort ein bisschen Kennenlernbeschnüffeln, bei denen, wo wir ein gutes Gefühl hatten, haben wir sie dann auch mal in der eingezäunten Hundezone im Casa La Martana herumtollen und spielen lassen. Dann war das Eis gebrochen und man ging Seite an Seite durch den Hundeurlaub.
Hunde fühlen sich relativ schnell als Rudel, auch, wenn sie den einen oder anderen Artgenossen noch nicht so ins Herz geschlossen haben. Und die Hundebesitzer wissen, wie ihre Hunde ticken. Mit diesem Wissen und mit unserem gemeinsamen, vorsichtigen Rudelverhalten, verbrachten wir diese schöne gemeinsame Zeit ohne nennenswerten Auseinandersetzungen.
Allergrößter Dank gilt allen Teilnehmer*innen, die rücksichtsvoll und vorsichtig waren. In der Früh etwa wusste dann schon jede*r von uns, wann wer die erste Runde auf dem Anwesen spaziert. Ein kurzer Blick um die Ecke, ob die “Luft rein” ist und raus mit euch!
Nun aber weiter zu unserem – heul – letzten Tag im Latium. Nachdem wir auf dem Markt waren, sind wir zurück ins Casa La Martana gefahren. Alle haben dann noch einen schönen Ausflug gemacht wie z.B. in den Archäologischen Park Vulci, wo auch Hunde mit dürfen.
Wir sind mit Pepa und Penny noch zum Bolsena See gefahren. Der Bolsena See, der fast kreisrund ist und 114km² groß ist, liegt in der früher vulkanisch aktiven Zone des sogenannten Apparato Vulsinio. Entstanden ist der See vor ca. 300.000 Jahren durch den Einsturz der unterirdischen Magnakammern nach starken und explosiven Vulkanausbrüchen. (Quelle: Bolsenasee – Wikipedia).
Wenn man Lust hat, kann man den See mit dem Auto umrunden, durch die netten, kleinen Dörfer flanieren, gut essen gehen, mit den Hunden am Ufer entlang spazieren und im Sommer natürlich auch baden. Es gibt einige Abschnitte für zwei- und vierbeinige Badegäste.
Pepa & Penny am Bolsena SeePepa & Giorgio im September 2021Mystischer Bolsena See
Bevor es zum gemeinsamen Abschiedsabendessen geht, treffen wir uns für ein paar schöne Gruppenfotos, denn schließlich muss ein solch traumhafter Hundeurlaub festgehalten werden!
Die Hundeurlaubsgruppe mit den GastgebernGemeinsamer Spaziergang auf dem Anwesen vor dem Abendessen
Wir hatten dann noch einen wunderschönen Abend mit italienischem Barbecue vom Kamingrill mit Köstlichkeiten ohne Ende und einen vollen Bauch am Ende. Zufrieden und satt haben wir uns dann noch einmal in die gemütlichen Betten sinken lassen, um von dieser erlebnisreichen und abenteuerlichen Urlaubswoche zu träumen.
Giorgio und Chiara bewachen den gedeckten Tisch fürs Abendessen
Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Teilnehmer*innen mit ihren Hunden Abby und Lilli, Bonny und Chili sowie Fanny und Lotti und die Gastgeber Melanie und Fabio mit Golden Retriever König Giorgio und Prinzessin Chiara. Es hat sich immer und ausschließlich rund um unsere Hunde gedreht und das hat diesen Urlaub zu einem perfekten Hundeurlaub gemacht, bei dem sich alle pudelwohl gefühlt haben!
Die Rückreise & Zwischenstopp in Caorle
Auf der Heimreise haben wir dann alle noch einen Zwischenstopp in Caorle gemacht, wo wir im 3* Hotel Regina übernachtet und noch einen angenehmen Abend inklusive Strandspaziergang und köstlicher Pizza verbracht haben. Zufälligerweise waren auch zwei Vela On Tour Kundinnen mit ihren Hunden Schoko und Eboni in Caorle und wir haben uns so alle zusammen zum Abendessen verabredet!
Hotel ReginaUnser ZimmerPepa auf dem BalkonDie Vela On Tour Gruppe
Das war also unsere 1. Kleingruppenreise ins Casa La Martana im Latium inkl. Ausflug nach Rom und vielen anderen schönen Ausflügen und Momenten.
Das Vela On Tour Team ist bereit für weitere solche Hundereisen – und ihr?
Schau gleich zu unserem nächsten Abenteuer mit Hund “Auf den Spuren der Römer – Latium mit Hund” vom 23. bis 30. April 2023:
Anmerkung: dieser Bericht über die Kleingruppenreise von Vela On Tour Hundereisen spiegelt meine persönliche Meinung und das Feedback der Teilnehmer*innen wider. Jede unserer Gruppenreisen und -veranstaltungen wird immer sehr flexibel gestaltet und stets an die Hunde und auch die Teilnehmer*innen angepasst. Daher ist jede Reise und jeder Ausflug einzigartig. Wir erwähnen dies, damit keine Erwartungshaltung entstehen kann, sondern jede*r sollte offen für jegliche Aktivitäten und Programmpunkte sein, wenn sie/er sich für eine Reise mit Vela On Tour entscheidet.
In jedem Fall steht bei Vela On Tour immer und ausnahmslos das Wohlbefinden der Hunde im Vordergrund. Gemeinsam mit ihnen möchten wir Neues entdecken, Schönes erleben und einfach gemeinsam die Auszeit genießen.
Die Fotos sind urheberrechtlich geschützt.
https://velaontour.com/wp-content/uploads/2022/04/WP-Martana-38-scaled.jpg14402560Website Adminhttps://velaontour.com/wp-content/uploads/2023/09/vela-logo.svgWebsite Admin2022-04-18 10:52:322023-10-13 14:41:33Auf den Spuren der Römer mit deinem Hund
Sardinien – Bericht von unserer Reise im September 2021
Pepa am Hundestrand Baia delle Mimose bei Badesi
Teil 1: Die Anreise by Ulli & Pepa
Sardinien. Schon lange stand diese Mittelmeerinsel auf meiner Liste der – natürlich – hundefreundlichen Urlaubsdestinationen und nun war es im September so weit. Nachdem diese lang ersehnte Reise aus uns bekannten Gründen mehrere Male verschoben wurde, haben wir uns am 12. September 2021 aufgemacht, um zu Dritt Neues zu entdecken und Schönes zu erleben!
Natürlich haben wir diesen doch recht großen Urlaub mit Hund so gut wie möglich vorbereitet und haben uns dafür auch der Vela On Tour Reisecheckliste bedient! Falls ihr diese noch nicht habt, dann meldet euch doch für unseren Newsletter an und ihr bekommt sie dann direkt in euer E-Mailpostfach zugeschickt.
Da schon alleine die Anreise mit insgesamt zwei Zwischenstopps und so viel Erlebtem einen Beitrag wert ist, haben wir unseren Sardinien-Reisebericht zweigeteilt und präsentieren euch hier den 1. Teil für die Anreise von Neusiedl am See bis zur Ankunft in Golfo Aranci, Sardinien.
Sardinien. Was wisst ihr über diese Insel? Zugegeben, ich wusste nicht wirklich viel darüber. Ich hatte ihre Landkarte fast auswendig gelernt, wusste, wo die schönsten Hundestrände zu finden sind und dass es eine Stadt, Alghero, mit katalanischer Geschichte gibt. Und: von Porto Torres gibt es sogar Fähren nach Barcelona. Warum ich mir genau das gemerkt habe? Ich habe bis 2009 insgesamt acht Jahre in Mallorca und auch kurz in Barcelona gelebt und daher fand ich das besonders interessant!
Aber was mir ehrlich gesagt ganz und gar nicht bewusst war, war, wie riesig diese Mittelmeerinsel ist und dass es nicht möglich sein wird, auch nur einen Bruchteil davon in weniger als zwei Wochen zu erforschen.
Aber gut, so war es und wir hatten eine Ferienwohnung im Nordwesten nahe Badesi über ein großes Internetportal gebucht, weil wir dachten, dass wir von dort aus dann den Norden der Insel kennenlernen würden…
Nun, gleich vorweg, was wir gesehen haben, hat uns sehr gut gefallen! ABER: es ist weit von dem entfernt, was wir sehen wollten und was ich auch im Auftrag von Vela On Tour erforschen wollte. Nur diese Insel ist eben dermaßen groß und Kilometer sind nicht gleich Kilometer, denn über kurvige Straßen in der hügeligen Landschaft Sardiniens lässt es zwar gemütlich dahinfahren und auch mal eine schöne Aussicht genießen, aber für wenige Kilometer braucht man eben auch länger und so manches Ausflugsziel wäre daher einfach nicht für einen Tagesausflug geeignet gewesen. Aber genau diese Ursprünglichkeit und Unberührtheit der Natur, der Dörfer und auch ihrer Einwohner (und Straßen!) macht diese Insel aus. Man darf sich halt nicht allzu viel vornehmen und der Gedanke “Weniger ist mehr” hat sich schnell in unseren Köpfen eingeschlichen. Genießen, Entspannen und ein bisschen Abenteuer mit dem Hund steht schließlich im Vordergrund.
Aber zurück zum eigentlichen Thema dieses Berichts: Sardinien.
So sind wir also losgefahren, an diesem schönen Sonntag, den 12. September 2021 und da für uns bereits die Fahrt zum Urlaubsort und alles Drumherum zum HUNDEURLAUB gehört, sind wir es mehr als gemütlich angegangen und haben sogar zwei Stopps auf unserem Weg nach Livorno eingeplant. Eine Reise mit Hund darf nie, absolut nie, mit Eile verbunden sein. Hunde kennen Eile nicht.
Los geht’s!!
Pause im Kanaltal
Die Reiseroute
führte uns von Neusiedl am See über Brussa und Florenz nach Livorno.
1. Tag mit Zwischenstopp in Brussa Unser erster Stopp nahe Brussa war im Voraus geplant, denn wir wollten vor unserer Weiterfahrt in Richtung Livorno mit Pepa zum Brussa Strand. Wir waren dort schon mehrere Male im Herbst und Winter mit Vela und dieses Mal wollten wir sehen, wie schön es dort im Sommer ist.
Um zu unserem Hotel, das nur wenige Autominuten vom Brussa Strand entfernt liegt, zu kommen, fahren wir von der Autobahn in Portogruaro ab. Dort fährt man auch ab, wenn man nach Lignano oder Bibione möchte. Quer durch die Lagune fahrend, dringt schon dieser wohlige Duft durch die offenen Autofenster, dieser Durft, der jedes Italienliebhaberherz höher schlagen lässt. Es riecht nach Meer, nach gutem Wein & Pasta, nach Genießen. Und das zusammen mit dem Hund. Ein Traum.
Als wir im Hotel “Alloggi e Trattoria Agli Alberoni”, das auch ein Restaurant bzw. Trattoria ist, ankommen, empfängt uns ein viel beschäftigter Italiener mit recht guten Deutschkenntnissen und bringt uns schnell zum Zimmer, das groß und geräumig ist. Danach verschwindet er wieder in seinem Restaurant, wo das Abendgeschäft auf ihn wartet.
Das Hotel Agli Alberoni ist SEHR HUNDEFREUNDLICH und wäre da nicht der Laminatboden, den Pepa offensichtlich so gar nicht leiden kann und sie sich daher nicht besonders wohlfühlen konnte, hätten wir durchaus das VELA ON TOUR QUALITÄTSSIEGEL vergeben können.
Nach einem kleinen Spaziergang über die Felder, der uns zu einem Lagunenarm führt und wir eine tolle Aussicht über die Lagune samt Sonnenuntergang genießen, machen wir es uns im Restaurant gemütlich. Es füllt sich schnell, denn das Essen dort ist ausgezeichnet. Pepa bekommt zum ersten Mal ihre neue Schleckmatte mit viel Nassfutter drinnen! So ist sie recht entspannt und wir können in Ruhe zu Abend essen. Pepa ist in dieser Hinsicht ein bisschen ein „Coronahund“. Sie war bis Anfang Juni noch nie wirklich in einem Restaurant oder Café, wo sie dann einfach mal ruhig herumliegen sollte. Und so nützen wir diese Reise auch, um Pepa langsam “salonfähig” zu machen…
Ausblick von unserem Hotelzimmer
Pepa beim Hotel
Die Lagune
Der Sonnenuntergang in der Lagune
Es schläft sich recht gut im Agli Alberoni und wir sind früh wach. Worauf wir leider nicht geachtet haben, ist, dass es das Frühstück erst ab ca. 8:30 Uhr gibt. So heißt es warten und durchhalten! Beim Frühstück lernen wir ein österreichisches Ehepaar mit einem Riesenhund kennen. Sie kommen jedes Jahr für eine Woche ins Agli Alberoni und sie fühlen sich hier wie zuhause. “Es ist so schön hundefreundlich da und für Hunde wird auch nichts verrechnet” erzählen sie uns, während wir alle das ersehnte Frühstück genießen.
Nachdem Pepa noch mit dem Riesenhund gespielt hat, brechen wir zum Brussa Strand auf! Wir freuen uns sooo darauf, endlich wieder mal nach langer, langer Zeit Sonne, Sand & Meer genießen zu dürfen!
Parkplatz Brussa Strand
Parkplatz Brussa Strand
Nach unserem kleinen Badeausflug fahren wir gegen Mittag los und der nächste Stopp lautet: Firenze! Bei unserem City Dog Walk in Baden bei Wien konnten Pepa und ich ganz gut mit unserer Hundetrainerin Johanna üben, wie sich eine Stadt mit Hund besichtigen und erobern lässt und so planen wir einen Mini-Stadtrundgang durch Florenz. Wir finden ein nettes Hotel direkt bei einer Autobahnabfahrt, aber doch mitten im Grünen (klingt widersprüchlich, war aber tatsächlich so). Ich frage nach, ob Hunde erlaubt sind und zur Antwort bekomme ich, eher kleine Hunde und ich schicke ein Foto von Pepa. Wir haben eine Unterkunft für die kommende Nacht gefunden und ich weiß nicht, ob sie so klein auf dem Foto aussah oder ob sie sie einfach süß fanden. Vielleicht beides ;))
2. Tag mit Zwischenstopp in Florenz Im B&B Il Poggiolo delle Rose Firenze Certosa angekommen, empfängt uns eine sehr freundliche Italienerin in einem schön renovierten Bauernhaus. Unglaublich, was sich gleich bei einer Autobahnabfahrt alles versteckt! Das Zimmer gefällt uns und Pepa scheint dieses Mal auch zufrieden mit dem Terracotta-Fliesenboden zu sein.
B&B Il Poggiolo delle Rose Firenze Certosa
Das Abendessen genießen wir in einer nahegelegenen Trattoria und auch dort werden wir fröhlich und freundlich mit Pepa empfangen. Nach einem kurzen Green Pass Check werden wir zum Tisch gebracht und schnell kommt ein Aperitif auf Einladung des Hauses.
Nach einem wirklich guten florentinischem Abendessen fahren wir zurück zum Hotel und gönnen uns unseren wohlverdienten Schlaf. Ich bin etwas aufgeregt, da wir die nächste Nacht auf der Fähre verbringen werden, denn für Pepa wird es die 1. Fährfahrt!!
3. Tag vor der Überfahrt nach Sardinien Der Piazzale Michelangelo wurde auf dem Hügel südlich des historischen Stadtzentrums von Florenz nach dem Entwurf des Architekten Giuseppe Poggi erbaut, als Florenz die Hauptstadt Italiens war und 1869 die gesamte Stadt einer intensiven Stadterneuerung unterzogen wurde. Der Piazzale befindet sich an der 8km langen von Bäumen gesäumten Panoramastraße, wo einst die Straßenbahn des Chianti fuhr. Quelle: Piazzale Michelangelo in Florenz- Nützliche Informationen (florence-museum.com)
Entlang der Panoramastraße kann man auch schön mit dem Hund spazieren und so eventuell im Sommer eine Gassirunde im Schatten mit einem Besuch der Aussichtsterrasse verbinden.
Pepa genießt den Ausblick auf Florenz
Als wir gegen 11:00 Uhr weiterfahren, zeigt das Thermometer bereits 31°C und somit machen wir uns auf den Weg in Richtung Livorno bzw. Meer. Nach einem kurzen Check im Internet wissen wir, wohin es gehen soll und am frühen Nachmittag kommen wir schließlich in Viareggio, das etwas nördlich von Livorno in der Provinz Lucca liegt, an.
Tipp: in Italien gibt es in vielen Küstenorten sogenannte Bagni (Strandbäder), wo man gegen Bezahlung einer Eintrittsgebühr zwei Liegen und einen Sonnenschirm zugewiesen bekommt und dort dann auch die Sanitäreinrichtungen, Bar und evtl. Restaurant etc. nutzen kann. Es gibt auch Bagni, wo Hunde erlaubt sind! Wenn ihr ein solches Strandbad sucht, dann gebt einfach “bagno con cani” in die Suchmaschine ein und ihr solltet so zumindest ein Strandbad finden, wo ihr euren Hund mitnehmen könnt.
In Viareggio haben wir das Bagno Marechiaro Bagnomarechiaro – stabilimento balneare darsena – stabilimento alneare Viareggio – Bagno viareggio. gefunden und sind dann dort auch gleich hingefahren. Wir sind dann allerdings doch nicht in das Bagno gegangen, da Hunde zwar mit zum Strand dürfen, aber es bestimmte Zeiten in der Früh und am späten Nachmittag/Abend gibt, zu denen sie ins Wasser dürfen. Da stellte sich mir und Pepa (Golden Retriever = Wasser, Wasser, Wasser!) die Frage, ob das dann der geeignete Badeplatz für uns ist…
Die Dame vom Bagno war aber so nett und hat uns verraten, dass sich einige hundert Meter weiter ein öffentlicher Strand befindet, wo auch unsere Vierbeiner erlaubt sind und so haben wir uns dorthin aufgemacht und haben einen wirklich angenehmen Nachmittag am Strand genossen. Leider gibt es nur ein Foto von dem Steg, der dann direkt zum Strand führt, aber das möchten wir euch nicht vorenthalten.
Pepa am Steg zum Strand in Viareggio
Nach unserer Badepause sind wir dann in Richtung Livorno gefahren – die Fähre von Corsica Ferries nach Golfo Aranci nahe Olbia im Nordosten Sardiniens legte um 22:00 Uhr ab, Check-In mit Auto war bis spätestens 21:00 Uhr und davor wollten wir noch in einem Supermarkt ein bisschen etwas einkaufen.
Was wir dort im Supermarkt Coop erleben durften, seht ihr hier!
Pepa durfte in einem Einkaufswagen mit in den Supermarkt!!! Wir fanden das wirklich toll, weil wir so alle drei gemeinsam einkaufen gehen konnten. Pedro und ich haben uns sonst immer abgewechselt, aber so war es natürlich viel besser!
Dafür gibt es einen ganz besonderen Hintergrund: das italienische Hygiene- und Gesundheitsgesetz wurde entsprechend geändert, um den Supermärkten zu ermöglichen, Besitzer mit ihren Hunden den Zutritt zu erlauben. Die jeweiligen Supermarktverantwortlichen können selbst entscheiden, ob sie nur kleine Hunde in einer Tasche oder auch große Hunde im Hundeeinkaufswagen (siehe Foto oben mit Pepa) erlauben oder eben keine Hunde. So soll vor allem im Sommer vermieden werden, dass Leute, die nur schnell etwas einkaufen wollen, ihre Hunde in der Hitze im Auto lassen oder vor dem Supermarkt anhängen. Das ist eine wirklich tolle und vernünftige Initiative der italienischen Behörden, da so das Leben für Hundebesitzer wieder eine Spur leichter gemacht und auch dem Aussetzen von Hunden entgegengewirkt wird. Dieser Supermarkt Portale Unicoop Tirreno hat also ohne lange zu zögern das VELA ON TOUR QUALITÄTSSIEGEL bekommen! Bravo!!
Der Ordnung halber muss ich doch auch anmerken, dass Pepa unsere Einkaufstour nicht so genossen hat wie wir … es war für sie doch das erste Mal, dass sie nicht nur quer durch alle möglichen Geruchswelten geschoben wurde sondern auch, dass sie in einem Einkaufswagen unterwegs war. Aber mit vielen Leckerlis haben wir auch diese neue Erfahrung gut gemeistert und unsere liebe Pepa hatte Neues dazugelernt und wir hatten etwas Schönes zu erzählen.
Danach ging es auch schon in Richtung Hafen. Bevor wir aber durch die Kontrollen fuhren, waren wir in der Nähe noch eine kurze Gassirunde, damit wir alle entspannt unsere Nacht auf der Fähre genießen konnten.
Tipp: auf dem Hafengelände und beim Warten auf die Einschiffung gibt es zwar die Möglichkeit, aus dem Auto auszusteigen und noch eine kleine Runde mit den Hunden zu drehen, aber es gibt keine Grünflächen mehr. Daher empfehlen wir, einen netten Park oder begrünte Fläche in der Nähe des Hafens zu suchen, damit sich dort der Hund noch lösen kann, bevor ihr auf die Fähre geht.
Die Überfahrt
Wir waren zum zweiten Mal mit Corsica Ferries unterwegs und diese Fährgesellschaft hat ganz eindeutig das VELA ON TOUR QUALITÄTSSIEGEL bekommen!! Corsica Ferries war eine der ersten Gesellschaften, die Hunde als vierbeiniger Passagier willkommen geheißen hat. Der damalige Besitzer war ein Hundeliebhaber und für ihn war klar, dass Hunde bei ihren Menschen (und nicht wie bei so manchen Fährgesellschaften in eine Box gesperrt und alleine) die Überfahrt genießen sollten und so wurde eine große Anzahl an Kabinen für die Fellnasen adaptiert.
Megaexpress 5
Haustierkabine
Restaurant auf der Fähre
Warten aufs Ausschiffen
Information zu Corsica Ferries: Hunde dürfen ÜBERALL dabei sein – in den Restaurants, an der Bar, im Shop, im Sitzbereich (falls ihr keine Kabine gebucht habt), an Deck – überall. Es gibt auch einen Hundebereich an Deck mit einer Toilette, aber ich habe erst einmal einen Hund bei der Überfahrt von Mallorca nach Toulon gesehen, der dort Pipi gemacht hat. Der hatte das wohl von klein auf gelernt und kannte es von einigen Fährüberfahrten. Daher kann es passieren, dass der Hund “irgendwo” sein Geschäft verrichtet – falls das passiert, haben wir Küchenpapier und eine Flasche Wasser dabei, so kann das Malheur schnell beseitigt werden.
Nun, so waren wir auf der Fähre und alles hat bestens funktioniert! Auch das Frühstück mit frischen Croissants und einem schönen Cappuccino haben wir sehr genossen, bevor wir gegen 7:30 Uhr von der Fähre gefahren sind und erstmals sardische Morgenluft einatmen durften.